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Unser Gemüseanbau

Unsere Gärtnerin, Nina, stellt ihr Konzept des Gemüseanbau für die Solawi Ulm vor.

Mein Konzept des Gemüseanbaus ist genau genommen eine bunte Mischung aus Anbaukonzepten. Ich will abrücken von der geläufigen Idee, dass der Dünger über den Boden die Pflanzen ernährt, hin zu einem Boden, der selbst in der Lage ist „seine Pflanzen“ wachsen zu lassen. Denn nur ein gesunder Boden kann auch gesunde Lebensmittel produzieren. Das heißt, die Ernährung des Bodenlebens – zumeist auf mikrobieller Ebene, nicht nur sichtbares Leben wie Regenwürmer – stehen für mich mindestens an gleicher Stelle wie das Gemüse, das wir später ernten wollen. Ich bediene mich dabei verschiedener Methoden:

  • aus der bio-dynamischen Landwirtschaft, die ein Gleichgewicht zwischen Boden und Pflanze durch Heilpflanzen und Beachtung des Mondstandes schafft;
  • bei den Ideen der Marktgärtner („maraîchers“), die schon Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris auf kleinsten Flächen durch biologisch-intensiven Gemüseanbau ihre Stadt ernährten und so Fläche und Wasser sparen konnten;
  • bei den Ideen der Permakultur, die die verschiedenen Pflanzen in Beziehung setzt und durch passende Nachbarschaft in Mischkultur bestmögliche symbiotische Effekte erzielt und -natürlich beachte ich auch neuere Versuche im Rahmen einer „regenerativen Landwirtschaft“ wie zum Beispiel Mulchen für Wasserersparnis, Bodenschutz, Langzeitdüngung, Kompostierung zur gesunden, schonenden Nährstoffaufbereitung, möglichst viel Einsatz von Gründüngungen und Zwischenfrüchten zwischen den Kulturen um möglichst eine „grüne Brücke“ zu erreichen, also eine durchgehende Begrünung des Bodens, dessen Vitalität zum großen Teil aus den Wurzelexsudaten gewonnen wird oder welche Auswirkungen Bodendruck und -bearbeitung auf beispielsweise Emissionen haben.