Einfach nur leckeres Gemüse!
In der solidarischen Landwirtschaft tragen mehrere private Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten. Durch den persönlichen Bezug zueinander erfahren sowohl die Erzeuger*innen als auch die Konsument*innen die vielfältigen Vorteile einer nicht-industriellen, marktunabhängigen Landwirtschaft. Mehr Informationen unter: https://www.solidarische-landwirtschaft.org
Grundlegender Vorteil unserer Solidarischen Landwirtschaft ist die große Transparenz im Anbau der Lebensmittel. Die Mitglieder*Innen haben einen engen Bezug zu den Höfen und erhalten jeden Montag durch unser Wochenblatt Einblick in die den landwirtschaftlichen Betrieb. Am Dienstag können sie Gemüse, Eier und Getreide frisch geerntet in den Verteilerstellen abholen.
Ein/eine ProsumentIn ist in unserem Verständnis ein/eine VerbraucherIn (KonsumentIn), der/die gleichzeitig auch ProduzentIn ist. In unserer Landwirtschaft tragen wir gemeinsam das Risiko der Landwirtschaft und teilen uns die Ernte. Das bedeutet, dass wir alle unternehmerische Mitverantwortung tragen. Das macht uns zu Prosumenten/-innen.
In unseren 7 Verteilerstellen werden Gemüse, Eier und Getreide jeden Dienstag morgen angeliefert. Jeder wiegt sich den Anteil des Gemüses selber ab und transportiert die Lebensmittel ohne Verpackung zu benötigen nach Hause. Das Getreide wird 6mal im Jahr bezogen.
Wer könnte das besser beantworten als unser Landwirt René?
„Das Hofgut Neubronn liegt im Ulmer Winkel zwischen den Orten Holzheim und Holzschwang. Wir bauen hier seit Anfang 1997 Gemüse ökologisch nach den Richtlinien des Biolandverbandes an. Die Gemüsefläche hat sich im Laufe der Jahre stetig vergrößert. Wir sind jetzt bei knapp 11 ha angekommen, was aber auch die obere Grenze bedeutet, um Ressourcen schonend und Fruchtfolge beachtend zu wirtschaften.
Wir bauen alle wichtigen hier wachsenden Gemüsearten an, natürlich saisonal angepaßt. Wir bevorzugen samenfeste Sorten. Außerdem legen wir bei der Sortenwahl Wert auf Geschmack, was bei verschiedenen Sorten allerdings zu mehr Arbeitsaufwand führt. Entscheidend für unser Verständnis von Gemüseanbau ist aber, wie es unserer Verbrauchern schmeckt.
Noch kurz ein paar Worte über mich. Von der Ausbildung eigentlich nicht ein Gemüseanbauer, sondern Chemiker, habe ich im Gemüseanbau meine Berufung gefunden. Zwanzig Jahre Arbeit mit Gemüse, Boden und den in mir lebenden Idealen des ökologischen Anbaus liegen jetzt hinter mir. Du kannst dir also sicher sein, dass du in deinem Korb ökologisch erzeugtes Gemüse findest, das mit viel Liebe, Wissen und Erfahrung erzeugt wurde.“
Viele Grüße
René Schimming
Dieses Bild zeigt ein Beispiel eines Anteils in der Kalenderwoche 22 (Mai) im Jahr 2017. Er reicht meist für 1-2 Personen für eine Woche. Je nachdem wie viel Gemüse gegessen wird, und in welcher Jahreszeit wir uns befinden.
Geschichte zu diesem Bild:
„Ein Kind aus unserer Gruppe hat seine Mutter gefragt: Mama, sind das solidarische Radieschen?“
Dazu sagen wir nur zu gerne: Ja klar!
Um die Kosten eines Anteiles zu ermitteln, gibt es den Tag der Vorstellung der Kalkulation durch den Landwirt. Für die Teilnehmenden ist diese Veranstaltung Pflicht. Das ist auch gleich der Tag, an dem wir über eine “Bieterrunde” ermitteln wollen, wie hoch die Kosten/Monat für jeden Einzelnen und den sogenannten “Anteil” sein werden. Dazu gibt es die Kalkulation und die Anzahl der Teilnehmenden, die dann einen Durchschnittswert (in €) ergeben, der als Richtwert gilt. Um auch Menschen mit geringeren Einkommen die Teilnahme an der SOLAWI zu ermöglichen, legt jede*r für sich in der Bieterrunde fest, wieviel er zahlen kann. In der Regel pendelt sich das Ergebnis auf den zu erwartenden Durchschnittswert ein, so dass die nötige Jahressumme für die Erzeuger erreicht werden kann.
Nun kann jede*r entscheiden, ob sie/er diese Form der Solidarischen Landwirtschaft mittragen will. Wenn ja, unterschreibt sie/er eine Vereinbarung für ein Jahr.
Die erste Lieferung beginnt im Mai mit frischen Lebensmitteln. Der Monatsbetrag für das Gemüse, die Eier und das Getreide (zusammengezählt) wird vorher jeweils vom 1. – 5. des Monats per Dauerauftrag durch die Prosument*Innen überwiesen.
Der „Initiativkreis“ (mit ProsumentInnen + Koordination + Erzeuger) ist ein gemeinsames Gremium, in dem alles besprochen und aktuell entschieden wird. Er ist der „Vertrauensraum“, wo die Ausrichtung des Projektes festgelegt wird, wo die Vereinbarungen und Rahmenbedingungen vorbereitet werden, wo Veranstaltungen, gemeinsame Aktivitäten u.a. ihren Anfang nehmen. Auf die Möglichkeit der Mitgestaltung Aller wird besonderen Wert gelegt.
Die Treffen werden auf der Webseite angezeigt.
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